Forever young!

Forever young, die Sorge um den Regenwald

Die Bilder von brennendem Regenwald lösen seit jeher Emotionen aus, auch und vor allem bei uns Bauern, denn wir sind vom Klima abhängig.

Bereits die Generation 50+ lernte in der Schule, wie wichtig der Regenwald für unser Weltklima ist.

Eine neue Studie vom WWF zeigt wieder Bilder von diesen zukunftszerstörenden Bränden.
Häufig wird den Bauern zur Last gelegt, dass durch das verfüttern des Sojanebenproduktes Sojaextraktionsschrot, der Regenwald brennt.

Dieser Verantwortung wollen wir Bauern uns stellen, schaffen das aber nicht allein.

Bildbeispiel vom WWF, © by Mauri Rautkari/ WWF

Das jetzige Agrarpolitische System, das auf weltweite Marktöffnungen setzt und damit weltweite Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft fordert und mit den Ausgleichszahlungen fördert, ist ein Fakt, an dem der einzelne Bauer nicht vorbei kann.

In Deutschland fehlen schon jetzt etwa 3,5 Mio ha Fläche um uns komplett selbst versorgen zu können. Wenn die Agrarpolitische Sprecherin der bayerischen Grünen Frau Sengl nun die Meinung vertritt, das Ihr ein Bioweizen, der in Italien wächst, lieber ist, als ein nach unseren hohen konventionellen  Standards regional erzeugter bayerischer Weizen, macht das sehr nachdenklich. Es zeigt doch direkt, wohin die Reise geht. Erträge und Ernten die in Bayern und Deutschland nicht eingefahren werden können, benötigt mehr Fläche irgendwo am anderen Ende der Welt. Eine Erzeugung in Italien mag da noch nicht besonders erschrecken. Aber unsere deutsche Selbstversorgung verschiebt sich, bis hin in den Regenwald, das ist Fakt und sollte jedem klar zu denken geben.

„Ich möchte lieber biologischen Weizen aus Italien als konventionelles Getreide aus dem Nachbardorf“,

Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin der bayerischen Grünen

Sicher sind wir Bauern mitverantwortlich. Am Ende landet das Nebenprodukt Sojaschrot im Trog, aber auch Rindfleisch, erzeugt auf Flächen des abgebrannten Regenwaldes landet auf den Tellern unserer Gesellschaft.

Muss man den Bauern das zum Vorwurf machen, das es so ist wie es ist? Kann man den Bauern nicht glauben, dass die Bauern gern auf Sojaschrot aus dem Regenwald verzichten würden? Die Fläche in Deutschland würde nicht ausreichen uns selbst zu versorgen und täglich wird die Fläche, die Bauern zur Verfügung steht kleiner und kleiner.

Wir Bauern müssten in der komfortabelsten Situation am Markt sein, die man sich vorstellen kann, wenn die Selbstversorgung im Land von der landwirtschaftlichen Nutzfläche her nicht gewährleistet ist.

Aber die Profiteure des jetzigen Systems sind nicht wir Bauern.

Landwirtschaft verbindet Bayern e.V. hat mit dem Vorschlag zur Ausarbeitung eines Jahrhundertvertrages die Initiative ergriffen um die Sorge um den Regenwald nicht „forever young“ zu halten, sondern endlich etwas aktiv zu „machen“. Wir haben eine Ausarbeitung des JHV bereits unter anderem an die Politik versandt, jedoch sind wir dort auf wenig Gehör gestoßen, anscheinend interessiert es kaum wenn es auf einem anderen Kontinent wegen uns brennt.

Wegen uns, den Bauern, muss der Regenwald nicht brennen.

Den Teller leer essen macht schönes Wetter. Den heimischen Teller leer essen macht gutes Klima.

Ein Kommentar zu “Forever young!

  1. Als ich den den Kommentar zum Weizen von den Grünen Frau Gisela Sengl gelesen habe wünsche ich mir, dass diese Partei in Bayern nie ein Regierungsamt übernimmt. Leider ist Grün derzeit im Aufwind. Der Niedergang der Automobilbrache würde auch von den Grünen eingeläutet. Ich bin für Umwelt, wir können alle Tage mit guten realisierbaren Konzepten besser werden. Der Kommentar oben hat bei mir dazu geführt nie Grün zu wählen.

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